No more bud thinning...

"Spontaneity is the best kind of adventure " ♥

OPOTIKI                                                                                                                                                                                                                                17.10.-03.11.2017

 

"Good morning guys" - so wurden wir jeden Arbeitstag von unserem Supervisor begrüßt. 

Ab dem 18.10. hieß es jeden Morgen auf eine SMS von unserem Supervisor (Teamleiter) warten. Da wir theoretisch in der Zeit von 6:30- 18:30 Uhr eingesetzt werden konnten, mussten wir uns auch dementsprechend früh einen Wecker stellen...  Da wir aber so gut wie immer total müde waren, haben wir so lange im warmen Bett gewartet bis die SMS kam. Das lief meist darauf hinaus, dass wir total gehetzt unser Frühstück hinunter geschlungen und uns in Rekordzeit fertig gemacht haben :D  Meist fing die Arbeit gegen 8:30 an, sodass wir um kurz vor 8 die 30 Minuten vom Campingplatz zum "Riverlock Packhouse " (so heißt die Kiwi-Firma) antreten mussten. Gearbeitet haben wir im Endeffekt nur 7 Tage, dafür aber oft bis zu 9 Stunden. Trotzdem war der Job  leider kein Jackpot :D


Aber erstmal ein wenig zu dem, was wir überhaupt gemacht haben: 

In Teams von bis zu 20 Leuten wurden wir je einem Supervisor zugeteilt. Die waren, bis auf die Ausnahme vom Chef, echt ganz nett drauf. Wir alle sind dann in einer Camper Van-Kolonne zu einem der vielen Orchards (so werden die Kiwi-Plantagen genannt) gefahren, um dort unseren kompletten Tag zu verbringen. Gearbeitet wurde nur bei gutem bzw. trockenem Wetter, also oft bei schönstem Sonnenschein, bei dem man sich einfach nur an den Strand gewünscht hat :D 

 

Hier habt ihr mal einen Einblick, wie es auf einer Kiwi-Plantage überhaupt aussieht:

Wir haben immer zu zweit in einer Reihe gearbeitet, also war die Arbeit auch nur halb so langweilig :D Entweder haben wir "tipping" oder "bud thinning" gemacht. Das "tipping" bestand daraus, die Enden der langen Stränge, die aus den Ästen wachsen, einmal mit Daumen und Zeigefinger zusammen zu drücken, damit diese nicht weiter wachsen und alles verwuchern:

Beim "bud thinning" wurden die Knospen der Kiwifrüchte, wie der Name schon sagt, ausgedünnt. Dabei gab es bestimmte Regeln die alle mehr oder weniger eingehalten haben :D Zunächsten sollten die "stucks", also zusammen gewachsene Knospen abgerissen werden, danach die "triples", wobei es eine "Kingflower",  bzw eine große Knospe gab, die bleiben sollte, sowie zwei kleine Nebenknospen, die ab mussten. Zum Schluss sollte man noch auf die sogenannten "smilies" achten, also verformte Knospen, aus denen keine runden, zum Export bereiten Kiwis entstehen würden. Außerdem konnte jedes vorhandene Blatt nur eine Knospe mit Nährstoffen versorgen, sodass ungefähr pro Blatt nur noch eine Knospe übrig bleiben sollte.

Tut uns leid für die schlechte Bildqualität, wir haben nur begrenzt Speicherplatz auf der Website hier und müssen die Bilder deshalb immer verkleinern, sodass die Qualität leidet :(

 

Aus diesen beiden Aufgaben bestanden also unsere Arbeitstage... Hauptsächlich haben wir uns aber gegenseitig mit den kleinen abgerissenen Knospen abgeworfen :D Währenddessen haben wir uns noch mehr mit Jonas und Lara (die beiden sind unsere Nachbarn auf dem Campingplatz)  angefreundet, einem Pärchen aus der Nähe von Oberhausen (also quasi auch unsere Nachbarn :D). Mit ihnen haben wir nach der Arbeit noch oft den Abend gemütlich in ihrem Pavillion ausklingen lassen, haben Karten gespielt, zusammen gekocht und Spaziergänge mit extra gekauften Möhren zu abgemagerten Pferden gemacht.

 

Nach so einem anstrengenden 9 Stunden Arbeitstag taten uns von den ungewohnten Bewegungen und dem ständigen Hochschauen vor allem in den ersten Tagen unser Nacken und unser Rücken weh, weswegen wir oft einfach nur noch etwas zu essen und eine warme Dusche brauchten. Wir sind dann auch immer relativ früh schlafen gegangen, da wir ja nicht wussten, wann und ob wir am nächsten Tag arbeiten würden. Es hat wirklich sehr oft geregnet, sodass wir immer mal wieder im Auto fest hingen. Auf dem Campingplatz wurde es aber durch die vielen Leute, die wir dort kennen gelernt haben und die mit uns bei "Riverlock" gearbeitet haben, nie langweilig oder einsam. 

 

Am 30.10. haben wir das letzte Mal gearbeitet, aber nicht weil wir gekündigt hatten, sondern weil so gut wie alle entlassen wurden, da es plötzlich nicht mehr genug Arbeit für alle gab. Wir hätten die Möglichkeit gehabt direkt bei "Riverlock" für $100 die Woche/pP. in der Unterkunft zu schlafen, das war uns aber, da wir auf dem Campingplatz nur $50/pP. gezahlt haben, deutlich zu teuer.
So haben sich die Wege von fast allen, die mit uns einen Monat auf dem Campingplatz verbracht haben, getrennt. Einige hatten direkt einen neuen Job in Aussicht, andere wollten erst einmal wieder reisen. Jonas, Lara und wir haben uns gemeinsam auf weitere Kiwi-Jobs in der Nähe von Tauranga beworben. Dort fahren wir morgen hin und hoffen, dort noch bis Mitte Dezember Geld verdienen zu können. 

 

Wo wir Weihnachten verbringen werden, wissen wir bereits: auf einer Farm 40 km nördlich von Gisborne, am schönen Tolaga Bay. Die Familie hat 2 kleine Söhne, 3 & 4 Jahre alt, Schweine, Lämmer, Hunde, Pferde, usw.!! Wir freuen uns schon riesig und sind gespannt wie hier Weihnachten im Sommer gefeiert wird :D 

 

Bis später!