Vineyard Wooork

"Once a year, go someplace you've never been before!"

 

BLENHEIM                                                                                                                                                                                                                           07.01-06.02.2018

 

Wie es weiter ging, als wir am 7.1. in Blenheim angekommen sind?


Wir haben uns zunächst mit Lara und Jonas bei "Pak n' save", dem günstigsten Supermarkt in Neuseeland, getroffen, gemeinsam eingekauft und sind dann zu einem Hostel fast direkt in der Stadt gefahren, da dieses angeblich Arbeit für uns hatten. Dort wurde uns versichert, dass wir direkt in der nächsten Woche anfangen könnten zu arbeiten, wenn wir im Hostel bleiben würden. Das Angebot haben wir dann auch angenommen und sind mit fast all unseren Sachen aus dem Auto in ein 6 Bett-Zimmer ins Hostel gezogen. Zum Glück sind wir nur zu viert im Raum :D Es ist echt schön mal wieder ein eigenes Bett zu haben, da wir uns jetzt seit fast 6 Monaten ein Bett teilen und man dann doch mal froh ist, sich ausbreiten zu können :D Da das hier unser erstes Hostel in Neuseeland ist, hatten wir gar keine Erwartungen. An sich ist es hier ganz schön und die Leute sind auch wirklich sehr nett, zwar fast alles nur Deutsche, aber daran sind wir ja mittlerweile gewöhnt!


Am Mittwoch (10.01.) ging dann unsere Arbeit los. Um 5:50 sind wir zu einem Treffpunkt gefahren, wo uns eine riesige Gruppe an anderen Backpackern und Arbeitern erwartet hat. Auf einem Parkplatz wurden dann alle von einigen Supervisoren aufgerufen und einem Van zugeteilt. Unsere Firma heißt übrigens "Focus Labour Solutions" und arbeitet für verschiedene Weingüter in der Umgebung (wir immer auf dem "Spy Valley Weingut"). Wir sind dann also in einen der Vans gestiegen und haben unser Auto auf dem Parkplatz stehen lassen. Natürlich haben wir in der Hektik am Morgen nicht darüber nachgedacht, ob der Parkplatz nicht vielleicht etwas kostet, sodass wir, wie viele Andere auch, am Nachmittag einen Strafzettel über $40 hatten... :( (der Parkplatz hätte am Tag nur $4 gekostet) Naja... auf jeden Fall verlief unser erster Arbeitstag sonst soweit ganz gut ab. Wir haben zunächst eine Einweisung bekommen, was wir hier überhaupt machen sollten, haben uns alle eine wunderschöne orangene Warnweste geschnappt und haben in vierer oder fünfer Teams angefangen in einer Reihe mit durchschnittlich 100-200 Bäumchen zu arbeiten. Jeder war in einer "Bay", die aus 3-4 Weinbäumchen bestand und sollten mit unseren drei anderen Teamkollegen jeweils überspringen. Wir mussten die untersten Traubenbündel an einem Trieb der Weinpflanze dran lassen, weitere darüber sollten wir einfach abreißen. Das war manchmal gar nicht so einfach, da die wirklich sehr fest gewachsen sind und wir beim Abreißen alle Kraft zusammen nehmen mussten und fast die Pflanzen zerstört haben :D

 

Wir haben immer eine 15-minütige bezahlte Smokerpause und eine 30-minütige Lunchpause. Manchmal gibt's am Nachmittag dann nochmal 15 Minuten Pause bezahlt, aber das hängt davon ab, wie lang wir arbeiten. Die Stunden variieren hier jeden Tag, jedoch fangen wir meist um 6:30 oder 6:45 Uhr an und arbeiten an guten Tagen bis 16 Uhr. Wenn es zu heiß ist oder sehr stark regnet, dann hören wir früher auf, oft werden aber auch wir als Gruppe gefragt, ob wir weiter machen möchten! Die Leute und die Stimmung sind hier viel, viel besser und auch die Arbeit ist nicht so anstrengend wie bei unserem Kiwi-Job. Hier auf dem Weingut können wir die meiste Zeit ganz normal aufrecht stehen und auch die Pflanzen sind auf Brusthöhe, sodass es wirklich recht entspannt ist. Trotzdem tut der Rücken weh :D In unserem großen Team sind mehrere Deutsche, aber auch viele Franzosen, Afrikaner und Asiaten. Da redet man dann auch mal wieder ein wenig Englisch :) 

In den nächsten Tagen haben wir zunächst kleine Scheren bekommen, mit denen wir nun die Traubenbündel abschneiden sollen (da haben sie wohl gemerkt, dass das Abreißen nicht deren beste Idee war :D ), wir haben eine neue Teamleiterin bekommen (sie ist nicht die Chefin der Firma, aber eine Chefin der Supervisoren und hat mit das Sagen über die Teams) und alles wurde ein wenig strenger und einige wurden schon nach ihrem 2. Tag entlassen. Aber verständlich, dass die Arbeit gut gemacht werden soll, damit nicht alles zweimal gemacht werden muss. Wir sind froh, dass wir vier immer noch dabei sind, auch wenn wir nun in unterschiedlichen Teams sind. 


Wir arbeiten jetzt mittlerweile schon 3 Wochen dort und haben verschiedene Sachen gemacht, aber im Allgemeinen einfach die Trauben an den Bäumen ausgedünnt, damit der verbliebene Rest besser wächst. Die Arbeit macht zwar keinen Spaß, da man nach 8-9 Stunden einfach keine grünen Trauben mehr sehen kann :D, aber mit Musik, Hörspielen und netten Leuten vergeht die Zeit recht schnell! Pro Team aus 4-5 Leuten in einer Reihe, gehört auch immer ein Checker. Dafür kann man sich am Anfang des Tages immer melden. Der kontrolliert einfach nochmal, schneidet vergessene Bündel ab und hilft den anderen. Das ist ab und zu dann doch entspannter als das ständige Abschneiden!

 

Als wir an einem Arbeitstag zur Mittagspause alle zu unseren Autos gegangen sind, ist uns plötzlich aufgefallen, dass wir unseren Autoschlüssel auf dem Orchard verloren haben und wir dementsprechend nicht in unser Auto kamen. Nachdem wir eine dreiviertel Stunde die langen Weinreihen abgesucht haben, hat Claudia dann zum Glück den Schlüssel in der Nähe der Autos gefunden haha :D Da waren wir sehr froh, dass wir die Scheiben unseres Autos doch nicht einschlagen mussten... :D 

 

Nach dem Arbeiten kaufen wir oft nur noch ein, fahren ins Hostel, duschen und machen uns etwas zu essen. Da wir immer am Nachmittag mit der Arbeit aufhören, hat man noch was vom Tag und ist noch nicht ganz kaputt! Wir versuchen deshalb immer recht gesund zu kochen und haben in letzter Zeit mehrere neue Rezepte ausprobiert: Pancakes, Auflauf, French-Toast, Curry, Edamame,...
An einem Tag hatten wir 35 Grad, sodass wir uns nach der Arbeit mit Claudia aus München, in einem Fluss in der Nähe abgekühlt haben :) Erinnert ihr euch noch an Clara? Sie haben wir in Auckland kennen gelernt, als wir angekommen sind. Da sie zufällig auch zu dieser Zeit in Blenheim arbeitet, haben wir uns an einem Nachmittag mit ihr bei uns im Hostel getroffen :) Ansonsten chillen wir, schauen Serien oder sitzen gemütlich draußen, weil wir zu etwas anderem dann doch zu müde sind :D Aber nach dem Arbeiten hier werden wir ja wieder aktiver haha!! 


Heute ist Dienstag und wir haben frei, da der "Waitangi Day" ist. Vermutlich werden wir sogar trotzdem bezahlt :))) 
Wir sind ohne Wecker sogar schon um halb 7 aufgewacht, da wir ja sonst immer sogar noch früher aufstehen :o 
Später gehen wir noch waschen, einkaufen und backen vielleicht Brötchen :)

Bis dann!
Anki & Ini