Wwoofing on the South Island

"We just wanna go on more adventures. Be around good energy. Connect with people. Learn new things. Grow." 

 

CHRISTCHURCH                                                                                                                                                                                                                 29.04.-12.05.2018

 

Hey ihr Lieben!

Gerade ist das Wetter ziemlich regnerisch und ungemütlich, sodass wir nicht wirklich was unternehmen können. Dafür haben wir jetzt die Chance, euch auf dem Laufenden zu halten.

 

Nach unserem Roadtrip zum Golden Bay hatten wir ein paar Tage lang Pech mit dem Wetter, aber wir haben die Zeit genutzt und ein bisschen die nächsten Tage geplant. Wir hatten nämlich mit einer der WWOOFing Familien, bei der Inas Schwester schon vor sechs Jahren war, geschrieben und wurden zu ihnen eingeladen. Deswegen haben wir uns dann am Montag, den 30.04., auf den Weg nach Christchurch gemacht. Einen Zwischenstopp für die Nacht haben wir auf einem der schönsten Campingplätze während unserer ganzen Neuseelandreise gemacht, mit kleinen Buchten direkt am Meer und wunderschönem Ausblick.

 

Am Mittwoch ging es dann das erste Mal in die Innenstadt - etwas schwierig mit den ganzen Baustellen und Sperrungen, aber wir sind ja, nach mittlerweile mehr als acht Monaten, Profis im Linksverkehr :D Wir hatten Glück mit dem Wetter und sind ein wenig durch die Stadt geschlendert, haben dabei einige Erdbebenschäden sehen können und waren shoppen. Am Nachmittag haben wir einen Ausflug in den "Queensgarden" gemacht, der jetzt im Herbst schön bunt aussah. Da es hier in Christchurch, wie  auch in ganz vielen anderen Städten, in denen wir waren, ein freies Museum gibt, haben wir uns noch ein bisschen das "Canterbury Museum" angeschaut, bevor es zurück zu unserem Campingplatz ging. Der war nur knapp 30 Minuten von der Innenstadt entfernt, was ziemlich gut gepasst hat.

 

Den folgenden Tag wollten wir nochmal in der Stadt verbringen, wir hatten nämlich die Zusage von der WWOOFing Familie bekommen, dass wir am Freitag Morgen kommen könnten. 

So haben wir zuerst der "Christchurch Art Gallery" einen Besuch abgestattet, bevor wir nochmal ins "Canterbury Museum" gegangen sind. Wir wollten uns doch noch unbedingt die Emuskelette anschauen, die am vorherigen Tag leider von einer riiiesigen Asiatengruppe belagert worden waren :D 

Als wir gerade raus aus dem Museum gekommen sind, ist uns plötzlich eingefallen, dass wir vergessen hatten, ein Parkticket zu ziehen (der Parkplatz lag ziemlich zentral und hatte bloß $ 6,50 gekostet).

Auf dem Weg zurück zum Auto haben wir uns schon die größten Bußgeldbeträge ausgedacht, aber glücklicherweise haben wir kein Knöllchen am Auto gefunden. Jetzt hoffen wir mal, dass da nicht noch nachträglich was kommt bei der Ausreise... :D 

 

Den restlichen Tag haben wir dann noch ein bisschen in der Innenstadt verbracht, haben Sushi (unser neues Lieblingsessen) gegessen und sind dann noch ein bisschen in die Bücherei gegangen, um uns mal wieder mit unserem Lieblingsthema (Studium...) zu beschäftigen. An diesem Abend waren wir fast ein bisschen aufgeregt, schließlich ist unsere letzte WWOOFing Zeit schon mehrere Monate her gewesen.

 

Am Freitag sind wir dann gegen kurz nach 10 Uhr morgens los gefahren nach Rangiora, was ca. 30 Minuten von Christchurch entfernt liegt. Weil wir etwas zu früh waren, haben wir uns an eine Straßenecke gestellt und gewartet (wie wir später erfahren haben, wurden wir dabei allerdings von unserer neuen Gastfamilie gesehen :D ). 

Als wir am Haus der Barmentloos angekommen sind, wurden wir sehr herzlich und erfreut willkommen geheißen. Die ganze Familie hatte schon auf unseren Besuch gewartet und fast befürchtet, wir würden vor unserem Abflug nicht mehr kommen.  

Die Familie besteht aus der Mutter Merel und ihrem Mann Jan, die mit ihren vier Kindern vor 16 Jahren aus den Niederlanden hier nach Neuseeland ausgewandert sind. Die Tochter und der älteste Sohn leben nicht mehr Zuhause, aber Jafeth (21) und Yoachim (17) wohnen noch dort. Das Haus ist sehr groß und schön (die ersten europäischen Fenster, die wir hier in Neuseeland gesehen haben :D ), alles ist hell eingerichtet und es herrschte immer eine gute Atmosphäre. Um das Haus herum leben die Ziegen, Hühner, Gänse und Enten, auf dem Hügel hinter dem Haus ist eine große Weide mit Kühen und Schafen. Außerdem gibt es noch einen riesigen Gemüsegarten. Und natürlich den Hund Rex, der immer überall rumgewuselt ist :D 

Während unserer ersten Tage war auch noch eine andere deutsche WWOOFerin, Maria, bei den Barmentloos, so hatten wir am Freitag noch ein bisschen Gesellschaft beim Arbeiten. Wir haben bloß im Gemüsegarten angefangen, die Minze auszugraben und umzupflanzen, bevor wir beim Abendessen Machen geholfen haben. Die erste Nacht wieder mal in einem richtigen Bett war echt entspannt, unsere Rücken haben sich über die weichen Matratzen SEHR gefreut :D

 

Samstag, 5. Mai:

Da Samstags immer der freie Tag bei der Familie ist, haben wir beschlossen, zusammen mit Jafeth in den Zoo von Christchurch zu fahren. Der war eher wie ein Wildpark aufgebaut, aber dafür hatten die Tiere ziemlich viel Platz. Neben den normalen Fütterungen konnte man auch selbst ein paar Tiere füttern, wobei aus unerklärlichen Gründen die Giraffe nur Inas Grasbündel gegessen hat (es standen ca 50 Leute auf der Plattform...). Wir haben uns echt nett unterhalten, es war schön, auch mal jemanden in unserem Alter aus Neuseeland zu treffen.

Nach dem Zoobesuch sind wir noch Pizzaessen gegangen und Zuhause haben wir dann noch mit Maria und Jafeth einen Film geschaut.

 

Sonntag, 6. Mai:

Eigentlich sollte heute unser erster Arbeitstag sein, jedoch wurden wir dazu eingeladen, mit in die Kirche zu kommen. Das war wieder so anders als in Deutschland, aber wir fanden es eigentlich ganz interessant. Nach dem Lunch sind wir dann noch zusammen mit Yoachim, Maria, Jafeth und zwei seiner Freunde ins Kino gegangen, was ziemlich viel Spaß gemacht hat. Weil wir ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatten, dass wir so gar nicht gearbeitet hatten, haben wir dafür beim Abendessen geholfen. Das war jedes Mal sehr lecker, genauso wie das selbstgebackene Brot, was es immer zum Lunch gab.

 

Montag, 7. Mai:

Heute haben wir, nachdem wir Maria verabschiedet haben, den Tag über im Gemüsegarten gearbeitet, die restlich Minze ausgegraben, Unkraut gepflückt und ein paar andere Pflanzen eingepflanzt. Außerdem haben wir Merel geholfen, selbst Seife zu machen, was total interessant war!

Nach der Arbeit hat uns Jafeth mit dem Quad mit zum Fluss genommen, wo er uns gezeigt hat, wie man mit dem Kleinsten seiner Gewehre schießt. Das war echt ne coole Erfahrung, da wir beide noch nie eine echte Waffe in der Hand hatten :D Nachdem wir viele Male im stehen und auf dem Quad liegend, auf ein kleines Plastikziel geschossen haben (und gar nicht so schlecht waren), sind wir nach Hause gefahren, haben lecker gegessen und am Abend wieder mit Jafeth einen Film geschaut.

 

Dienstag, 8.Mai:

Am Morgen haben wir einige kleine Aufgaben von Merel bekommen und haben mit Jafeth's Hilfe angefangen Feijoas (Früchte) und Walnüsse zu sammeln, die Schlaglöcher in der Einfahrt vom Haus mit Kies und Erde auszubessern, alle Trinkstellen der Tiere und die Hühnerställe zu säubern, Brennnesseln und Disteln zu entfernen, sowie Kartoffeln für das Abendessen zu schälen. Als wir endlich mit der Arbeit fertig waren, sind wir mit Jafeth auf dem Quad durch einen Wald direkt am Fluss gefahren. Er hat uns nochmal gezeigt, wie man fährt und dann sind auch wir selbst durch riesige Pfützen, in denen wir fast versunken wären und über unebenen Boden gefahren, was echt super viel Spaß gemacht hat. Am Abend dürft ihr raten, was wir gemacht haben...nach dem Abendessen natürlich wieder einen Film mit Jafeth geschaut (wir haben hier unser Interesse für Actionfilme entdeckt :D )


Mittwoch, 9.Mai:
Eigentlich wollten wir schon heute abreisen, aber da wir unbedingt noch mit Jafeth jagen gehen wollten, haben wir unseren Zeitplan nochmal durchdacht und sind deshalb den Mittwoch noch komplett geblieben. Denn heute sollte das Wetter super werden, also perfekt für eine Wanderung. 
Wir hatten uns am Abend zuvor mit Jafeth für 7 Uhr Morgens verabredet und sind dann ca. 1 1/2 Stunden zum Lake Lyndon gefahren. Dort sind wir dann auf einen Berg geklettert, was anstrengender war, als gedacht :D Jafeth hatte Ferngläser und natürlich eines seiner Gewehre dabei, diesmal ein viel Schwereres und Größeres. Mit den Ferngläsern haben wir nach Tieren Ausschau gehalten, uns viel unterhalten, ab und zu Pause gemacht und die wunderschöne Aussicht genossen. Zwischendurch haben wir gedacht, ein Tier gesehen zu haben, wir sind ganz leise darauf zugegangen, doch beim näheren Hinsehen hat sich alles als Busch, Stein oder weißes Holz herausgestellt :D Wir beide waren eigentlich ganz froh, kein blutendes Tier bis zum Auto schleppen zu müssen haha :D Trotzdem hat Jafeth uns dann auch noch mit dem großen Gewehr schießen lassen, dafür mussten wir uns allerdings auf den Boden legen, weil der Widerstand so stark ist. Auch das war wieder echt cool, vor allem weil alles viel lauter und kräftiger war.

Der Rückweg zum Auto war wie der Hinweg kein richtiger Weg, sodass wir wieder durch picksende Pflanzen, über steile Schotterpassagen und kleine Bäche mussten :D Zwischendurch haben wir noch Wasser aus einem kleinen Fluss getrunken, da haben wir noch abenteuerlicher gefühlt :D Nach insgesamt 7 Stunden Wandern waren wir immer noch nicht müde genug und sind zum Castle Hill gefahren. Das sind alte Steinformationen die wirklich beeindruckend aussahen. 
Auch die Rückfahrt war wieder super lustig und wir konnten noch das Englischsprechen ausnutzen :) 
Am Abend haben wir das letzte Abendessen bei der Familie genossen und uns im Anschluss mit der ganzen Familie Fotos von 2012 angeguckt, das war die Zeit als Ani (Ina's Schwester) auch dort war. Wir haben uns dann schon mal von Yoachim und dem Papa verabschiedet, denn am nächsten Morgen wollten wir früh fahren. Im Anschluss haben wir aber noch einen Film geschaut ;)


Donnerstag, 10. Mai:

Heute sind wir um 7 Uhr aufgestanden, haben all unsere Sachen in Achmed gepackt, mit Jafeth und der Mama gefrühstückt und uns noch ein wenig unterhalten. Um 8 Uhr mussten wir dann leider auch den beiden 'Tschüss' sagen, was uns wirklich schwer fiel :( Wir hätten nicht damit gerechnet, dass das mit die Beste Wwoofing-Familie wird und wir dort eher als Gäste, anstatt als WWOOFER behandelt wurden :) Und das Beste: Yoachim und Jafeth fahren Mitte Mai für ein paar Wochen nach Holland und sind noch dort, wenn wir wieder nach Deutschland kommen. Das bedeutet, wir treffen die beiden in Amsterdam und nehmen sie dann noch mit nach Deutschland. Da freuen wir uns schon sehr drauf :) :) 

Wir haben danach noch ein paar Sachen eingekauft und sind dann auch schon weiter nach Kaikoura gefahren. Wir hatten nämlich für  12:45 Uhr endlich eine "Whale Watching Tour" gebucht. Zwei Stunden waren wir auf dem Meer, uns ist zum Glück nicht schlecht geworden und wir haben einen Pottwal und ganz, ganz viele Delfine gesehen, die neben dem Boot hergeschwommen sind. Da hat sich das Geld total gelohnt!
Nach der Tour sind wir noch ein wenig weiter in den Norden auf einen schönen Campingplatz am Meer gefahren.

Freitag, 11. Mai:

Leider war das Wetter heute nicht besonders gut, es hat geregnet und war kalt. So richtig typisches Herbstwetter hier in Neuseeland :D Deshalb sind wir in die Bücherei in Blenheim gefahren und haben bloß ein paar Fotos sortiert und Serien heruntergeladen.

Den Abend haben wir in der Nähe von Picton verbracht, denn am nächsten Tag ging unsere Fähre.

Samstag, 12. Mai:

Um halb acht morgens sind wir los zum Fähren-Terminal und haben uns und Achmed eingecheckt, bevor es auf die Fähre ging. Auch heute war das Wetter nicht wirklich gut, sodass der Ausblick nichts besonderes war. Nach drei Stunden Überfahrt sind wir dann auf der Nordinsel in Wellington angekommen. Ein bisschen komisch war es schon, zu wissen, dass wir jetzt nicht mehr auf der Südinsel sein werden. Wie ein erstes Tschüss-Sagen, schließlich haben wir so viel in den letzten 4 1/2 Monaten erlebt und so tolle Menschen kennen gelernt...wir wollen noch gar nicht daran denken, wie es uns beim Abflug gehen wird...

 

Wie unsere Pläne für unsere letzten Wochen auf der Nordinsel aussehen, erfahrt ihr im nächsten Eintrag!

 

Eure Ina & Anke :*